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Neustart der Games-Förderung
Schon in den vergangenen Monaten hatte das BMWK im Rahmen der Ausarbeitung der Förderrichtlinie einige Änderungen zur bisherigen Förderung angekündigt. Unter anderem ist nun ein Mindestbudget (die Summe der förderfähigen Ausgaben) von mindestens 300.000 Euro vorgesehen. Kleiner Produktionen sind nun allein auf die Förderung der Länder angewiesen. Für diesen Förderaufruf ist die Höchstsumme an Fördermitteln pro Projekt auf 2.000.000 Euro beschränkt.
Standardmäßig beträgt die Förderquote jetzt 25%. Für KMU (also die allermeisten deutschen Entwickler) sind bis zu 45% möglich und für KMU innerhalb der ersten drei Jahre nach Gründung sogar bis zu 55%.
Projekte zwischen einem Budget von 300.000 bis 900.000 Euro werden mit Mitteln des BKM gefördert. Diese Mittel sind wohl aus den Zuweisungen im letzten Haushalt gesichert. Etwas anders sieht es bei den Projekten über 900.000 Euro oder bei Prototypenentwicklungen aus. Diese werden durch den Fördertopf des BMWK gespeist. Diese Mittel (auch unklar bisher in welcher Höhe) stehen allerdings NUR im Jahr 2025 zur Verfügung. Projekte müssen also in 2025 auch abgeschlossen werden, was wohl allgemein zu Schwierigkeiten führen wird. Praktisch ist zu erwarten, dass daher zunächst vor allem Prototypen aus dem Topf bedient werden.
Hier wird auch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Gewährung und Auszahlung der Mittel unter dem Haushaltsvorbehalt stehen, d.h. dass eine Auszahlung nur möglich ist, wenn eine entsprechende Mittelzuweisung im Haushalt erfolgt. Aktuell gibt es allerdings keinen Haushalt für 2025 und den wird es aller Voraussicht nach vor dem Sommer auch nicht geben, weshalb es passieren kann, dass aufgrund der Regeln der vorläufigen Haushaltswirtschaft Zahlungen auch erst später erfolgen. Der auch sonst übliche Haushaltsvorbehalt ist auf jeden Fall aufgrund dieser Situation deutlich bedrohlicher als sonst.
Ebenfalls besonders ist, dass eine Förderung auf Ausgabenbasis zunächst nicht möglich ist, sondern nur eine Förderung auf Kostenbasis (AZK). Dabei wird die Gemeinkostenpauschale nun auf 60% der Personalkosten reduziert (vormals 100%).
Es geht also wieder los mit der Bundesförderung, auch wenn der Motor noch nicht so richtig rund läuft und der wirkliche Neustart wird wohl erst gelingen, wenn wirklich ein neuer Haushalt vorliegt. Wann das sein wird, hängt dann vom Wahlergebnis ab. Selten war Bundespolitik für die Games-Branche wichtiger als jetzt.
Auch der Game-Verband hat dazu bereits heute eine Pressemeldung mit weiteren Details veröffentlicht.